ELSa – ein wertvoller Beitrag zur Diskussion um Lernkompetenzen in einer digitalisierten Arbeitswelt

Als ich vor knapp zwei Jahren gefragt wurde, ob ich denn Interesse hätte, im Beirat des Projekts ELSa mitzuwirken, habe ich – ehrlich gesagt – angesichts des Langtitels des Projekts ‚Erwachsenenlernen in Selbstlernarchitekturen‘ ein wenig gezögert. –

Gezögert habe ich, weil ich schon eine Weile mit dem Begriff des Selbstlernens hadere und mich seit vielen Jahren frage, ob es sich bei dem sogenannten ‚Selbstlernen‘ nicht um einen unsinnigen, zumindest aber doch irreführenden Begriff handelt: Lernen wir – mit und ohne die Unterstützung durch digitale Medien – nicht schon immer selbst? – Dass dem so ist, kann ja kaum bestritten werden. – Da allerdings mein Interesse an der Projektthematik größer ist, als mein innerer Widerstand gegen Vokabeln wie ‚Selbstlernen‘ – solange sie als Pleonasmen gedacht sind, habe ich mich letztlich gerne als Beirat in das Projekt ELSa eingebracht.

Worum geht es nun bei ELSa?

Hierzu finden sich auf der Homepage des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten und von der Gesellschaft für Ausbildungsforschung und Berufsentwicklung (GAB), mit Sitz in München, koordinierten Projekts, ganz aufschlussreiche Informationen zu dessen Zielen:

  • Eine Weiterbildungsdidaktik für selbstorganisierte Lernprozesse Erwachsener am Beispiel der Zielgruppe der Weiterbildner/innen zu erforschen, zu entwickeln und zu testen, wobei erwachsene Lernende selbst Architektinnen und Architekten ihrer Weiterbildung sind.
  • Im Fokus stehen dabei das ‚Selbstlernen‘ (im Sinne eines Alleine-Lernens), Formen kollektiven Lernens, Lernberatung und Lernbegleitung sowie die digitale Unterstützung der Lernenden.
  • Da es zu Beginn eines selbstorganisierten Lernprozesses wichtig ist, sich über seine Motive und die schon vorhandenen Kompetenzen bewusst zu werden, erforscht ELSa darüber hinaus geeignete Formate der Kompetenzfeststellung, um die Lernbedarfe der Lernenden zu Beginn eines Lernprozesses möglichst konkret zu erfassen.

Weitergehende Informationen zu Zielen, Inhalten und Arbeitsergebnissen sowie zu den am Projekt ELSa Beteiligten, lassen sich unter: (http://www.gab-muenchen.de/de/detail-74_13_277-elsa.htm) nachlesen.

Aus meiner Sicht lohnt es sehr, sich mit dem Projekt ELSa und dessen Ergebnissen vor dem Hintergrund der raschen Zunahme der Möglichkeiten, die digitale Lernformate Lernenden bieten (können) auseinanderzusetzen. – Dies gilt gerade angesichts der Tatsache, dass die Bedeutung von Lernkompetenz und Lernfähigkeit zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit heutiger und zukünftiger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in einer sich beschleunigt digitalisierten Arbeitswelt rapide zunimmt.

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ELSa – ein wertvoller Beitrag zur Diskussion um Lernkompetenzen in einer digitalisierten Arbeitswelt

About The Author
- Dr. Peter Littig, born 1948, is a mathematician, physicist and educational scientist. He used to teach at public and private schools and has been working in adult education since 1984. He was trainer, consultant and head of department at Control Data Institut. From 1995 on, he was head of education at DEKRA Akademie GmbH. He is now retired, but still serves as advisor on educational policy to the board of directors.He has published numerous papers and books on further education, human resource development and digitization in learning and training.

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