Der mmb-Branchenmonitor “E-Learning-Wirtschaft“ 2018

Wie immer im vierten Quartal eines Jahres, wenn alle Unternehmen ihr vorausgegangenes Geschäftsjahr abgeschlossen haben, hat das mmb Institut auch 2018 wieder ausführliche Brancheninformationen zum deutschen E-Learning-Anbietermarkt erhoben. Damit legt mmb die einzige Markterhebung zu diesem dynamischen Wirtschaftssegment zwischen Bildungswirtschaft und IT-Branche vor.

Die jüngste Studie ist im Februar 2019 erschienen. Wie immer bildet sie auf Basis der befragten E-Learning-Dienstleister die Daten für die beiden Vorjahre ab, in diesem Fall die Jahre 2016 und 2017. Für die aktuelle Erhebung haben insgesamt 31 Unternehmen vollständige, differenzierte Angaben über die Wirtschaftsdaten der beiden Erhebungsjahre gemacht. Anhand dieser Angaben wurden die Entwicklungen des Umsatzvolumens und der Mitarbeiterzahl der Branche ermittelt, die Umsatzanteile der E-Learning-Geschäftsfelder errechnet sowie eine Übersicht der wichtigsten deutschen E-Learning-Anbieter erstellt.

Rechnet man die Umsätze aller befragten Firmen auf die geschätzte Marktgröße von 250 Unternehmen hoch, dann kratzt der Jahresumsatz der E-Learning-Branche in diesem Jahr zum ersten Mal  an der magischen Marke von 1 Milliarde Euro.

Auch die Entwicklung des Umsatzes im Vorjahresvergleich zeigt die E-Learning-Branche als einen sehr dynamischen Wirtschaftszweig. Um knapp 10 Prozent ist der Umsatz der Branche im Untersuchungsjahr gestiegen. Damit liegt die EdTech-Branche wieder deutlich über der Gesamtwirtschaft, die im gleichen Zeitraum ein Plus von 2,2 Prozent verzeichnete.

Wichtigstes Geschäftsfeld der Branche ist auch in diesem Jahr wieder das „Anbieten und Verkaufen von digitalen Lerninhalten“. Hier realisieren die teilnehmenden Firmen den größten Anteil ihres Umsatzes. Das meiste Geld wird somit nicht mehr mit der Erstellung von Inhalten verdient. Dieses Geschäftsfeld rangiert wie in den letzten Jahren nur noch auf dem zweiten Platz – gefolgt von dem immer wichtiger werdenden Geschäftsfeld „Verkauf und Vermietung von Tools für E-Learning und Wissensmanagement.“

Nach wie vor ist die E-Learning-Branche überwiegend Projekt- und nicht Produkt-orientiert. Das zeigen die Antworten der Firmen auf die Frage nach dem dominierenden Geschäftsmodell. Mehr als drei Viertel der E-Learning-Dienstleister geben an, dass „maßgeschneiderte“ Produkte und Dienstleistungen ihr Portfolio dominieren. Dieser Anteil ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen; 2015 waren es noch etwa zwei Drittel. „Serienmäßig“ – und damit tendenziell auch kostengünstiger – werden nur noch 23 Prozent der E-Learning-Produkte angeboten.

Wie die aktuellen Daten einmal mehr belegen, ist die Entwicklung der Branche auch aus Arbeitsmarkt-Perspektive anhaltend positiv. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Fachkräfte in der EdTech-Branche im letzten Erhebungsjahr 2017 um 6,5 Prozent angestiegen. Damit wurden die zweistelligen Zuwächse der drei Vorjahre zwar nicht mehr erreicht, aber es bleibt unterm Strich eine deutlich steigende Nachfrage nach E-Learning-Fachleuten.

Schließlich gibt der Branchenmonitor auch wieder empirisch fundierte Auskunft über die Struktur des E-Learning-Arbeitsmarktes. Wie im Vorjahr bilden die Software-Entwickler mit etwa 14 Prozent die größte Job-Gruppe. Auch die kundennahen Tätigkeiten wie Support, Consulting und Produktmanagement sind wieder sehr stark vertreten.

Soweit ein kurzer Überblick über die Ergebnisse des aktuellen mmb Branchenmonitors „E-Learning-Wirtschaft“. Nähere Informationen – auch zum Ranking der E-Learning-Anbieter sowie zu den Teilnahmebedingungen für EdTech-Unternehmen – finden sich unter https://www.mmb-institut.de/wp-content/uploads/mmb-Trendmonitor_2018-2019.pdf.

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Der mmb-Branchenmonitor “E-Learning-Wirtschaft“ 2018

About The Author
- Dr. Lutz P. Michel studied Slavonic linguistics, journalism and sociology at Münster University and earned his doctorate with a thesis on Russian literature and history of newspapers in 1980. For ten years, he was a research fellow at the university’s journalism institute and also taught at other public and private universities. He has been working in the field of applied media research since 1990, among others as managing director of infas Medienforschung GmbH, Bonn. In 1996, he founded the private research institute MMB – Michel Medienforschung und Beratung (today: mmb Institut GmbH), located in Essen and Berlin. He was the founder and long-term board chairman of the German e-learning network D-ELAN e. V and executive spokesman of the BITKOM work group Learning Solutions.

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